Neubau einer Wohnungs-Eingangstür nach historischem Vorbild

Referenznummer:
58
Veröffentlichungsdatum:
1/10/2015
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Projektbeschreibung

In einem Mehrfamilienhaus aus der Jahrhundertwende um 1900 war eine historische Wohnungs-Eingangs-Tür verzogen, undicht und entsprach nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards. Die Tür an sich ist wundervoll mit Ornamenten, Profilen und aus massivem Holz gefertigt. Sie passt auch stilistisch perfekt in das denkmalgeschützte und gepflegte Haus. Der Eigentümer hat sich jedoch an den Tischler-Service-Meisterbetrieb Lothar Schaff & Söhne gewandt, um mit dessen langjähriger Erfahrung in der Restauration von denkmalgeschützten Gebäuden und Möbel, sowie der Erfahrung aus der von Hand gefertigten modernen Türen, eine technisch zeitgemäße und im Stile passende neue Wohnungs-Eingangstür als Nachbau anzufertigen.

Hierzu wurde vor Ort die bestehende historische Tür vermessen, fotografiert und mit dem Kunden die Details besprochen. Selbstredend war es nicht sinnvoll die Wohnungseingangs-Tür auszubauen und für längere Zeit mit in die Werkstatt zunehmen, um dort als Vorlage für die neue zu fertigende Tür zu dienen.

Der Türrahmen wurde erhalten und musste nicht erneuert werden, da dieser noch voll in Funktion war. Jedoch war dieser Türrahmen nicht im Lot und nicht exakt rechtwinklig, wo durch der Neubau der Tür sehr genau an den historischen Türrahmen angepasst werden musste.

Die alten historischen Bänder, umgangssprachlich auch Scharniere genannt, wurden übernommen und die neue Tür entsprechend dazu angefertigt.Das Glas der Oberlichter wurde ausgetauscht und mit neuen einbruchhemmenden Glas, sogenanntes Rohglas, versehen. Dies ist in der Wirkung und Oberfläche dem historischen Vorbild am nächsten.

Die Konstruktion und der Nachbau einer alten historischen Tür mit den alten Verfahren, können nur Schreiner, die tatsächlich das Handwerk vollends gelernt haben und auch die aktuellen Qualifikationen für den Einbau von modernen einbruchshemmenden Techniken besitzen.

Die neue Tür für den Wohnungseingang wurde in der Werkstatt des Tischler-Service-Meisterbetriebes Lothar Schaff & Söhne in Mülheim an der Ruhr komplett neu aus massivem Holz der Kiefer und Pitch-Pine gefertigt. Sie besteht aus einer klassischen Rahmenkonstruktion, in dessen die einzelnen Elemente mit Dübeln und Federn verbunden sind. Die Konstruktion kommt im wesentlichen ohne Verschrauben aus, da eine gedübelt, „geklebte“ Tür wesentlich formstabiler sind. Diese Art der Verbindung ist wesentlich stabiler und verliert mit der Zeit weniger den Winkel, bzw. wird weniger schief. Eine mit Nutzapfen gedübelte Tür-Konstruktion hält mindestens 50 Jahre ihre Form und wird nicht schief.

Damit dies perfekt funktioniert, muss die Konstruktion zuvor in der Werkstatt winkeltreu und auf exaktem Maß in ihren Einzelteilen angefertigt werden. Anschließend werden alle angefertigten Elemente der Tür zusammengesetzt, verklebt und in einer Rahmenpresse im rechten Winkel und mit viel Druck zusammengepresst bis der Kleber ausgehärtet ist.

Eine Besonderheit ist neben der Konstruktionsweise der Tür auch dessen Verarbeitung und Gestaltung. Die Gestaltung war durch die historisch Vorlage vorgegeben, bildete jedoch auch ein Highlight, da sämtliche Profile, Anschnitte und Oberflächenstrukturen, sowie die Gliederung und Aufteilung der einzelnen Bauelemente der Tür nach der historischen Vorlage exakt übernommen wurden – insbesondere auch die Übernahme der damaligen Technik der Schrägschnitte.

Die neue Tür wurde im „rohen” Zustand (ohne Lack) angefertigt und zur Anpassung in den alten Türrahmen mit den alten Bändern eingehängt. Anschließend wurde die Tür Stück für Stück vor Ort an den alten Türrahmen durch manuelles Hobeln und Fräsen angepasst.

Nach der Anpassung der Tür an den bestehenden historischen Türrahmen wurde die alte Tür wieder im Wohnungseingang eingehängt und die neue angepasste Tür zurück in die Werkstatt zur weiteren Verarbeitung mitgenommen. Dort wurde dann die Beschläge, Dichtungen, sowie das einbruchshemmende Rohglas eingearbeitet. Auch ein neues und modernes Automatikschloss, welche beim einfachen Zuwerfen der Tür sich sicher verriegelt, wurde eingearbeitet und somit in der gesamten Konstruktion eine Einbruchshemmung nach WK3 erzielt.

Auch der moderne Aufbau der doppelten Dichtungen mit Aufschlagdichtung und Falzdichtung, der Einbau eines „Kältefeindes“ am unteren Ende der Tür, sowie die exakte Anpassung an den bestehenden Türrahmen erzeugt eine deutlich spürbare Verbesserung bzgl. Wärmeisolierung und Dichtigkeit gegenüber Zugluft.

Nach der technischen Fertigstellung des Nachbaus einer historischen Tür für einen Wohnungseingang, wurde diese durch einen Partnerbetrieb fachgerecht lackiert, um möglichst den gealterten Zustand des bestehenden und unveränderten Türrahmen nahe zukommen. Hierzu wurde die alte Technik der „Bierlasur“ aufgebracht, die einen annähernde bräunliche Tönung zur dem bestehenden Türrahmen erzeugt. Im Innenbereich wurde die Tür getreu der Vorlage weiß lackiert.

Der Einbau der neuen Tür erfolgte vor Ort innerhalb kürzester Zeit, da alle Teile perfekt passten.

Eigenschaften:

  • Umbau statt Neubau eine bestehenden Treppe im Wohnzimmer
  • Verwendung von möglichst vielen bestehenden Elementen der Treppe am neuen Einsatzort
  • Umzug der bestehenden Treppe innerhalb eines Hauses
  • Demontage und Montage der Treppe innerhalb eines Tages, jedoch erfolgten die Umbauten in Einzelteilen zuvor in der Werkstatt.
  • 55 Jahre alte Treppe die technisch für eine Weiterverwendung in Ordnung ist.

Material:

  • massives Holz aus Kiefer und Pitch-Pine
  • einbruchhemmendes Rohglas
  • außen mit einer Bierlasur lackiert
  • innen weiß lackiert

Bildergalerie

Historische Eingangstür aus Kiefer-Holz
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Historische Eingangstür aus Kiefer-Holz
Unlackierte neue Tür für Eingang
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